Der Bach
Das Bächlein fließet
Durchs blumige Tal,
Es rauschet und brauset
Sein Wasserfall;
Hinunter und weiter,
Der mündung zu,
Das lustige Bächlein,
Hat niemals Ruh.-
Geschwätzig und eilig
Nimmt es den Lauf
Und keine Räder
Halten es auf.
Es murmelt und plätschert
Bei Tag und bei Nacht,
Noch nichts hat das Bächlein
Zum stehen gebracht.
Es grüßt manches Dörfchen,
Und grüßt manche Stadt,
Es schlängelt durch Wiesen
Durch blühende Saat;
Am Walde vorbei
Über Moos und Gestein,
Der Erlenbusch taucht
Seine Zweige hinein.
Des Bächleins Wasser
So klar wie Kristall,
Drein spiegelt der Himmel
Die Wölkchen sich all;
Des Himmels Bläue,
Der Sonnenstrahl,
Der Mond und die Sterne allzumal.
Am Ufer wachsen
Blau Blümlein,
Die blicken aus Gräsern
Wie Auglein so fein.
Und Fische schwimmen
Den Bach entlang;
Am Ufer tönet
Der Vogelsang.
O munteres Bächlein
Wär ich wie du!---
Voll Freude, voll Leben
Immerzu!----
Doch menschliches Leben
Kann nicht so sein,
Drum will munteres Bächlein
Das herz uns erfreun.
© Maria Bornemann Bigge