Feldblumen
Ihr schlichten Blümlein alle
Auf Wiesen und im Feld,
Euch hat der große Gärtner
Auf jenen Platz gestellt,
Der Tau ist eure Nahrung,
Der Sonnenschein die Luft,
Ihr blüht und glänzt und leuchtet,
Der Schönheit unbewußt.
Ihr ladet ein Falter,
Der Bienen großer Zahl,
Die Hummel und den Käfer,
Zum süßen Göttermahl.
"Ein lustig Fliegen, Schwirren,
Ein Haschen, kommen, Geh´n,
Ein Zirpen und Summen,
Geheimnisvolles Weh`n".
Viel tausend bunte Sterne
Blicken freundlich an,
Aus Gräsern und aus Schmielen,
Den stillen Wandersmann:
"Weiß, blau, rot, gelb, und lila"
In schönster Harmonie,
Sein Herz wird froh und glücklich
Und weiß doch selbst nicht wie!
Es gleitet über Schmielen
Der linde Morgenwind
Will mit den Blüten spielen
Als wie ein launig Kind;
Er schüttelt ihre Köpfchen
Und fährt durch schmiegsam Gras,
Durch Felder voller Aehren
Und rüttelt dies und das!.--
Ihr bangt um heut und morgen
Nicht wie der Menschen Hast,
Blüht ohne Neid und Sorgen,
Kennt nicht des tages Last.--
O welche Lust zu wandern
Durchs buntbestickte Feld
Durch Heide und durch Schmielen
Fernab der lauten Welt!.--
© Maria Bornemann Bigge