Der erste Wintermorgen im Sauerland
Von Waldeshöh ein Blick hinab in´s Tal -
Liegt wie verschleiert und verträumt die Welt - -
Vorüber Sommers Reifen, Herbstes Mühen,
Und leichter Schnee auf Höhen und auf Feld.
Der surrend Laut ist längst verklungen,
Das knattern Räder, schwergead´ner Wagen,
Und Sommers und des Herbstes schaffend Leben,
Den Rest geborgen erst seit wen´gen Tagen. - -
Und wann er kam und wie er kam, man weiß es nicht!
Im Garten lag der Schnee und an den Hängen,
Und blüten an den Scheiben und durch´s Tal ein Weh´n -
Und weiße Sterne wimmelten in Mengen. - -
Die Felder und die Straßen menschenleer.
Auf leisen Sohlen kommt der Wintertraum! - -
Die grauen Nebel dichte Schleier weben,
Von Dorf zu Dorf, um den entlaubten Baum. - -
Kein Sonnenstrahl durchdringt das Silbergrau,
Es ist, als ob des Himmels Blau verschwunden. - -
Ob ungelöhste Massen noch in Höh´n,
Den freien Weg zur Erde nicht gefunden. - -
Still und ergeben liegen Häuserreih´n - -
Der Kirchturm raget aus der Dörfer Mitte. -
Was kommen mag in harter Winterzeit:
Gott schirme jedes Haus und jede Hütte. -
© Maria Bornemann Bigge (Sauerland)